Jeden Morgen das gleiche Spiel: gegen halb zehn holt mich Yang Laoshi im Hotel ab, dann fahren wir zu seinem Geschäft in der „Nanda jie“ – der „großen Straße die nach Süden (zum südlichen) Tor führt“. Zunächst heißt es immer erst einmal „aufräumen und saubermachen“.

Meistens übernehme ich das Fegen des Raumes und das Herrichten des Teetisches, während Yang Laoshi neue Ware auspackt und einräumt, nachbestellt oder einfach umräumt. So auch heute: nachdem unsere deutschen Freunde die letzte Woche einiges eingekauft hatten, müssen die Regale wieder gefüllt werden. Unter anderem mit einigen Dingen, die ich mir selbst noch wünsche und die Yang Laoshi noch bestellt.

Tee will ich ja noch mitnehmen – eine Platte Pu-Erh-Tee und diverse Grüntees. Davon ist alles noch da, so packe ich es heute gleich ein, ebenso wie ein Kalligraphie-Set. Die Qigong-Kugeln in rot, die mir so gefallen, sind weg – die nachbestellten in der falschen Farbe gekommen – so muss ich nochmals ein paar Tage warten, bis die richtige Lieferung eintrifft. Das ist ganz gut so, kann ich nochmals für Nachschub in der Reisekasse sorgen.

Nach dem Aufräumen trainieren wir dann bis zum Mittagessen – so zwischen 12:00 und 13:00 Uhr wird es meistens. Auch das ist heute wie immer – nur ein bißchen anstrengender als die letzten beiden Wochen – richtet sich die Aufmerksamkeit heute doch wieder nur auf mich. Und noch mehr als bisher begutachtet Yang Laoshi meine Form aus allen Richtungen: bei jeder Bewegung geht er – manchmal mehrfach – um mich herum. Immer gibt es etwas zu korrigieren. Ist das „Alte“ gefestigt, findet er Neues, das zur Verbesserung der Form eingebaut werden muss. Häppchenweise bekomme ich das dann, aber die Häppchen haben es meistens in sich.

Nach dem Training und Mittagessen ist auf jeden Fall immer eine Pause fällig!

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