Indien – für den einen oder anderen „das Land seiner Träume“ – wie für Geha, der ganz privat einen Urlaub im Süden Indiens geplant und organisiert hat und sich hier einfach wie zuhause fühlt. Für mich und meinen Mann ist es die Neugier auf eine ganz andere Kultur, die uns bewogen hat, mit Geha diese Reise zu wagen. In ein uns bisher völlig fremdes Land, in das wir ohne diese Gelegenheit vielleicht nicht gereist wären. Aber in dieser Konstellation erschien es uns sofort als ein Angebot zur richtigen Zeit, im richtigen Rahmen: eine einzigartige Rundreise in kleiner Runde, um eine einzigartig bunte Kultur erleben zu dürfen – hautnah und authentisch.
Einzigartig bunt, laut, hautnah, heiß – genauso startet es schon bei unserer Ankunft. Die Pass- und Gepäckkontrollen sind einzigartig – bürokratisch, umständlich, langwierig, teilweise doppelt oder dreifach, mit nicht wirklich funktionierender Technik beim Scannen von Fingerabdrücken…. wir müssen schmunzeln, so sei es eben hier.
Und dann verlassen wir den Flughafen Chennai und stehen unmittelbar in einer sehr lauten Schar von Menschen, rundherum viele hupende Fahrzeuge in einer schwül-warmen Nacht und auch unsere Nasen zeigen uns, dass es hier ganz anders als zuhause ist.
Glücklicherweise findet Surya uns sofort. Der Freund Gehas wird uns die nächsten 3 Wochen begleiten und führen. Nur eine kurze Vorstellung gibt es hier mitten in der Nacht, dann müssen wir schon in die beiden Taxis steigen, die uns an unseren ersten Aufenthaltsort bringen werden. Für Chennai – früher Madras – bleibt dieses Mal keine Zeit. Wir wollen nach Tiruvannamalai mit dem heiligen Berg Arunachala. Rund 3 Stunden fahren wir – im Linksverkehr, halsbrecherisch mit viel Hupen und Getöse, manchmal auch heftigen Bremsungen und ausnahmslos alle fahren mit Fernlicht – sofern sie ein Licht anhaben. Bald schon werden die Straßen schlechter und wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Aber es läuft besser als gedacht und wir kommen sehr früh in Tiruvanamalai an. So früh, dass es noch nicht einmal Frühstück gibt und unsere Zimmer auch noch nicht fertig sind.
So ruhen wir ein wenig aus und erleben auf der großen Dachterasse unseren ersten Sonnenaufgang in Indien.