Das eigentliche Wahrzeichen der Stadt ist der gewaltige Arunachaleshwara-Tempel, der dem Gott Shiva Lingodbhava geweiht ist, der auf dem heiligen Berg Arunachala in Form einer Feuersäule erschienen sein soll. Dies wird mit dem „Karthigai Deepam“-Fest, das wir gerade verpaßt haben, gefeiert. Die gesamte Anlage ist rund 10 Hektar groß und gruppiert sich um das zentrale Heiligtum. Damit ist diese Anlage eine der größten Tempel Südindiens. Und sie beherrscht das gesamte Stadtzentrum. Drei Innenhöfe sind hier zu finden – hinein gelangt man durch die imposanten Tortürme (Gopurams). 4 Tortürme außen ragen in alle Himmelsrichtungen auf. Der innerste Gopuram – der Papageienturm – stammt aus dem 11. Jhdt. n.Chr., ebenso wie die Pfeilerhalle. In den folgenden Jahren und Jahrhunderten wurden weitere Bauten hinzugefügt und bestehende erweitert bzw. die Gopurams weiter aufgestockt bis auf die heutige Höhe. Der höchste der Türme ist ist 66 m hoch und stammt aus dem Jahr 750 n.Chr.
Hinein dürfen wir nur barfuß – unsere Schuhe geben wir dieses Mal gegen eine kleine Gebühr in Verwahrung – zu viel los ist hier und zurückgehen ohne Schuhe wäre nicht so unbedingt mein Ding.
Viele Pilger sind gehen mit uns hinein und drinnen warten schon viele auf die Öffnung der großen Tempel in der Mitte – auffallend ist die große Zahl von Shiva-Anhänger darunter. Wir erfahren, dass hier wohl heute ein großes Treffen der Shiva-Anhänger stattfindet. Ganz in schwarz gehen sie. Und auch sie haben – ganz der Zeit entsprechend – Handys und viele bitten uns um ein oder gleich mehrere Fotos. Irgendwann wird es dann aber zuviel und wir versuchen, dem zu entkommen, indem wir einen Rundgang durch die gesamte Anlage machen. Geha erklärt uns, dass wir alleine schon aufgrund unserer Anwesenheit hier, den Segen Shivas bekommen haben.
Nach dem Besuch der Tempelanlage steht noch ein Besuch auf dem Markt rundherum an, der nahtlos in die Altstadt übergeht. Und am Abend gibt es wiederum ein sehr leckeres Abendessen – das beste von allen bisher, ganz und gar typisch indisch. Mein Mushroom-Paneer-Curry ist scharf und würzig und mit den Chapatis und ein wenig Reis dazu ganz nach meinem Geschmack.