Zwei ganze Tage sind wir nun in Coimbinatore ganz alleine – spannend. Mit Englisch kommt man hier in Indien ja grundsätzlich gut durch – es ist zweite Amtssprache und die Kinder lernen es schon in der Schule. Was wir in Deutschland ja nicht schaffen, dass spätestens von der Grundschule an eine Fremdsprache „wirklich“ vermittelt wird. Ich spreche jetzt nur aus eigenen Erfahrungen – ein Jammerspiel, wie das abläuft. Was es hier schwierig mit der Sprache macht ist, dass viele Inder ein für uns nur sehr schwer verständliches Englisch sprechen und für uns ist es ja auch „nur“ Fremdsprache. Egal wie, bisher kommen wir gut durch. Und wenn mal nicht viel geht, erleben wir sehr viel Hilfsbereitschaft. Wenn wir z.B. ein paar Bananen an einem der Marktstände kaufen und partout nix verstehen, bleibt sicher jemand stehen und dolmetscht.

Oder auf dem kleinen Markt, in dem uns eine Inderin Obst anbietet, das wir niemals zuvor gesehen haben, nicht wissen ob wir das überhaupt annehmen geschweige denn probieren sollen. Ein etwas älterer Herr bleibt stehen, sagt „guten Morgen“ und erklärt uns dann, dass dieses Obst nur ganz kurze Zeit verfügbar ist und überhaupt nur ganz selten zu finden ist, wie es gegessen wird und wohin mit dem Kern…. Ein Gespräch entsteht, in dem er uns erzählt, dass er lange Zeit hier in Indien für ein deutsches Pharmaunternehmen gearbeitet hat, jetzt allerdings nur noch als Sanskrit-Lehrer tätig ist. Dazwischen übersetzt er zwischen der gastfreundlichen Inderin und uns hin und her und wir erhalten Tips, was wir unbedingt noch sehen sollten in Coimbatore. Frische und unglaublich aromatische Papaya-Stücke werden für uns geschnitten und letztlich dürfen wir nicht einmal etwas bezahlen oder kaufen. Einfach nur Gastfreundschaft annehmen.

Den halben Tag laufen wir durch die Stadt, bleiben stehen wo es uns gefällt oder wir Fotos machen wollen. Auch ein indisches Einkaufszentrum ist dabei. Hier finden wir unsere ersten Souvenirs in einem kleinen Laden, der uns auf Anhieb anspricht. Der Inhaber will uns natürlich etwas verkaufen – und da es uns wirklich gefällt, kaufen wir auch jetzt schon, Transport hin oder her. Auch hier werden wir gefragt woher wir kommen, wie lange wir bleiben, wo es als nächstes hingeht – nach Mangalore. Alles was noch kommt, seien eher Touristenorte als Coimbatore – und in dieses Einkaufszentrum kämen wirklich nur Inder – die Preise seien hier daher auch „normal“, während wir andernorts sicher höhere Preise hätten. Es hört sich gut an, wir wollen es mal glauben – gekauft haben wir ja eh schon.