Da wollen wir unbedingt hin – der Hippie-Flohmarkt sei groß und einfach schön. Und vor allem die Gelegenheit, um Souvenirs und anderes einzukaufen. Zum Einkaufen hatten wir bislang nicht so sehr viele Gelegenheiten. Zum einen war die Auswahl immer überschaubar und zum anderen waren die Zeiten meist mit anderen Dingen verplant. Und wir wollten ja auch nicht schon sehr früh kaufen, weil wir ja alles auf unserem Rücken tragen mußten. So war für uns alle klar: da gehen wir hin.

Und zwar zu Fuß – am Strand entlang, dann über die Hügel, gleich morgens, damit wir nicht alles in der prallen Sonne bewältigen müssen. Um halb acht ging es los – ganz gemächlich aber zielstrebig haben wir uns am Strand in Richtung Anjuna, nördlich von Candolim, auf den Weg gemacht. Und schon bald festgestellt, dass wir mit unserem Gästehaus „wirklich das große Los“ gezogen haben. Nur bei uns ist der Strand noch schön sauber, ohne große Hotelketten rechts und links mit Dauerbeschallung Tag und Nacht, mit wenigen aber dafür schönen Restaurants, mit kostenlosen Liegestühlen….. Weiter oben wird es bald anders: Hütte reiht sich an Hütte und überall liegen die Reste der nächtlichen Strandpartys.

Wir begegnen den Fischern, von denen es hier noch einige gibt. Sie sortieren ihren Fang und müssen aufpassen, dass die Vögel nicht zuviel klauen. Kurz vor dem Baga Beach mündet der kleine Fluß ins Meer – wir müssen außen herum bis zu nächsten Brücke, um auf die andere Seite zu kommen. Ein kleiner Zwischenstopp für ein Frühstück muss hier sein, bevor wir über den Hang und die Felsen klettern, um in die nächste Bucht zu kommen. Dann nochmals hoch und durch die Wildnis, bevor wir mit dem nächsten Abstieg dann Anjuna sehen und schon bald am Flea-Market ankommen.

Alle finden etwas und es wir intensiv verhandelt. Die Preise hier sind alle verhandelbar und es ist schon erstaunlich, welche Preisnachlässe drin sind, wenn man sich auf das Spiel einläßt. Suriya hilft anfangs beim Feilschen, er kennt die Preise, die von den indischen Kunden verlangt werden. Aber wir haben bald ein gutes Gefühl dafür, was „reele Preise“ sind. Suriya meint „wir hätten schnell gelernt“. Am frühen Nachmittag geht es dann zurück, jetzt mit dem Taxi, denn wir sind alle erledigt.

Ich bleibe mit meinem Mann noch eine Nacht in Goa, bevor wir morgen (20.12.18) nach Mumbai fliegen. Der Rest der Gruppe wird noch einen Tag in Pune im Osho-Ashram verbringen, noch heute erneut einen Sleeper-Bus für die Nachtfahrt nehmen.