Frisch erholt geht es heute morgen (28.08.2019) mit dem Bus in die Stadt hinein. Auf besonderen Wunsch fährt unser Bus einen kleinen Umweg zur Staatsoper, die wir von außen umrunden. Zu Fuß geht’s weiter bis zum „Platz des Himmlischen Friedens“ Tian‘anmen天安门. Es ist sehr viel los heute und es wird hier eifrig gearbeitet. Anfang Oktober wird der 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China gefeiert. Überall ist schon beflaggt, Bühnen werden aufgestellt usw.. Die eine oder andere Stelle ist für diese Vorbereitungen abgesperrt.
Der Platz ist rund 440.000 m² groß – ein wirklich riesiger Platz: Mehr als 1 Million Menschen finden hier Platz. Direkt nördlich des Tian‘anmen-Platzes 天安门liegt die verbotene Stadt (Gu gong 故宫). Tian‘anmen und Gugong sind meiner Meinung nach ein Muss, wenn man das zeitlich irgendwie einrichten kann. Alleine für die Verbotene Stadt kann man auch einen ganzen Tag einplanen, will man zumindest ein bisschen davon sehen.
Ausschließlich dem Kaiser und seiner Familie war die Verbotene Stadt vorbehalten – allen anderen war das Betreten streng verboten. Die Verbotene Stadt ist der größte und besterhaltene Palastkomplex der Welt. Die zwischen 1406 und 1420 erbaute Palastanlage befindet sich mitten in der Stadt. Unzählige und teils sehr wertvolle Kulturgegenstände finden sich hier. Auf der 720.000 m² großen Fläche befinden sich 9999 Räume, eine Zahl, die die Ewigkeit der Herrschaft symbolisieren sollte. Bis zu 80.000 (ja wirklich achtzigtausend) Touristen kommen täglich hierher, um einen Eindruck der chinesischen Geschichte, dem Leben der Kaiserfamilie und ihres Hofstaats, zu bekommen. Die Anlage gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Verbotene Stadt wird von einer 10 Meter hohen und 3428 Meter langen Mauer sowie von einem 3800 Meter langen, 52 Meter breiten und 6 Meter tiefen mit Wasser gefüllten Graben umgeben. In jeder Himmelsrichtung befindet sich jeweils ein großes Tor mit einem Turm und an den vier Mauerecken steht jeweils ein Eckturm.
Heute ist sehr viel los. Und während unseres Besuches wird ein Teil der Anlage abgesperrt: ein hoher (Staats-)Besucher kommt wohl. So gehen wir einmal von Süd nach Nord durch, gehen nur in wenige Seitenflügel. Die Menschenmenge, das Gedränge, der Lärm und die Hitze lassen heute einfach nicht mehr zu. Wäre der kräftige Wind nicht durch die geöffneten Tore gezogen, wäre es wohl kaum zu ertragen gewesen. Durch das Nordtor verlassen wir die Verbotene Stadt, gehen über die Straße und direkt in Richtung Kohlehügel. Vom Hügel oben bekommt man einen schönen Überblick über die Verbotene Stadt sowie insgesamt über die Megametropole Beijing – heute erneut bei sehr klarem, aber windigem Wetter.
Zurück geht es zu Fuß ein kleines Stück am Rande eines alten Hutongs durch. Wir nehmen die U-Bahn zurück, legen eine Zwischenstation am Olympiastadion (Vogelnest) ein. Zurück im Hotel geht es heute in den Pool – die Muskeln etwas lockern, andere Bewegungen, etwas erfrischen. Aus dem 13. Stock des Hotels hat man aus dem Pool heraus einen tollen Blick über Beijing. Wow – wieder können wir nur sagen: was für eine tolle Reise.