Meine Tage sind jetzt schon von Training gefüllt. Da bleibt für Marc und Kerstin Zeit für einen Ausflug nach Handan. Yang Laoshi hat einen Schwimmbadbesuch in Handan per Wechat gebucht. Den erhaltenen QR-Code schickt er an Marc, mit diesem müßte ein Einlaß möglich sein. Aber erst einmal müssen die beiden nach Handan kommen.
Ein Plan wird erstellt: erst mit dem Bus, Linie 605, Richtung Handan fahren. Dann an der Haltestelle jiu long tan aussteigen und ein Taxi suchen, das die beiden bis zum Schwimmbad bringt. Zurück soll es dann später wieder zunächst mit dem Taxi bis zur Bushaltestelle gehen und dann wieder mit der Linie 605 zurück nach Guangfu. Alles wird auf chinesisch aufgeschrieben, ich schreibe auf deutsch darunter und dann bekommen Marc und Kerstin das mit. Für alle Notfälle ist auch die Telefonnummer Yang Laoshis mit drauf und die Karte vom Hotel mit dabei.
Und so gehen die beiden heute morgen alleine auf Tour. Der Busbahnhof ist fast um die Ecke und laut Plan fährt alle 12 Minuten ein Bus nach Handan. Alle steigen sofort ein – das Ticket wird bei der mitfahrenden Kassiererin gelöst: 6 Yuan pro Person. Diese hat auch das Kommando während der Fahrt – sie organisiert Sitzplätze für Ältere oder Schwangere etc. Sie ruft die Haltestellen aus – wenn sich keiner meldet, wird durchgefahren. Und ganz pauschal: sie sorgt für Ordnung im Bus. Marc und Kerstin bekommen von ihr angezeigt, dass ihre Haltestelle jetzt dann kommt. So klappt schon einmal Teil 1. Ein Taxi ist schnell gefunden, das die beiden bis an den Zielort bringt. Da hier alles wirklich nur mit chinesischen Zeichen beschriftet ist, ist allerdings nicht ganz klar, in welchem Gebäude das Schwimmbad ist. Aber auch hier helfen die Menschen: einfach hineingehen, den Zettel und den QR-Code zeigen und dann werden die beiden zum richtigen Eingang gebracht.
Das Schwimmen macht Spaß – es ist ein angenehmer Zeitvertreib und eine Abwechslung. Mehrere Becken mit verschiedenen Wassertemperaturen gibt es – alles wird ausprobiert.
Ein kleiner anschließender Einkaufsbummel wird auch tatkräftig von den Chinesen unterstützt: Ein älterer Herr bleibt stehen, will helfen – auf chinesisch natürlich. Da bleiben neugierige Schulkinder stehen, einer kann ein bißchen englisch. Ein gewünschter Zielort wird von den Kindern auf chinesisch auf ein Blatt Papier geschrieben und nebenher wird ein Taxi angehalten. Und auch das funktioniert: Marc und Kerstin kommen da an, wo sie hinwollen. Das dann gerade um die Ecke eine Bushaltestelle der Linie 605 ist, ist ein glücklicher Zufall. So klappt auch die Rückfahrt nach Guangfu problemlos.
Ein Abendessen mit Yang Laoshi, seinen beiden Schwestern und einem befreundeten Taiji-Paar läßt den Tag wunderbar ausklingen.