Das Frühstück gleich nach dem Morgentraining gibt es meist irgendwo in Guangfu – in einem der kleinen Restaurants, die oft zur Frühstückszeit draußen ihr Angebot aufgestellt haben. Meine Lieblingssuppe

ist die pürierte Hirsesuppe, mit ein paar wenigen Erdnüssen und Nudeln darin. Obenauf kommt ein bißchen Sesamsamen mit Salz vermischt. Gut und lange unterrühren ist gut, da die Suppen hier alle extrem heiß sind. Dazu ein you jiao – ein in Fett ausgebackener Teig, der so ein bißchen nach langen Fingern aussieht. Manchmal noch ein Ei dazu – perfekt. Wer mag bekommt auch von dem eingelegten Gemüse dazu – es gibt leicht süßen weißen Rettich oder eher herzhaft Chinakohl oder oder oder…. der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. 2016 noch wurde dieses Gemüse an den Tisch gebracht – jetzt steht ein kleiner Eimer jeder vorrätigen Sorte auf einem Tisch an der Seite, kleine Schälchen stehen dabei. Jeder holt und nimmt sich jetzt selber das, was er mag.

Fast noch lieber sind mir allerdings die kleinen gefüllten Pfannkuchen – oder neudeutsch ein „Wrap“. Der wird gebacken und dann ganz vorsichtig geöffnet, damit ein verquirltes Ei zwischen zwei Teiglagen eingefüllt werden kann. Dann glattstreichen, damit sich das Ei innendrin gut verteilt und weiterbacken, bis das Ei gestockt ist. Dann kommt alles was das Herz begehrt obenauf: Fleisch oder Wurststücke, Gemüsestreifen, Salatblätter, Sprossen oder noch ein Spiegelei oder was man sich so vorstellen kann – dann zusammenfalten oder aufrollen – fertig. Manchmal scharf und manchmal mild gibt es sie. Die Pfannkuchen gibt es inzwischen als Fertigprodukt – und auch in Guangfu kommen sie zum Einsatz. Nicht mehr alles wird ganz frisch gemacht, erzählt mir Jian Chao. Ich verstehe es ja, es geht schneller, aber auch schade. Alles was aufbewahrt werden muss, muss ja erst mal irgendwie haltbar gemacht werden. Und es ist nicht nur der Pfannkuchen….