Tbilisi liegt in Ostgeorgien und ist seit der Unabhängigkeit 1991 die Hauptstadt Georgiens. Hier starten wir unsere Reise sehr früh am heutigen Tag. Die Flüge von München nach Warschau und nach dem Umsteigen nach Tiflis waren ruhig und unspektakulär. Leider waren sie aber auch am späten Abend. So sind wir hier in Tbilisi mit etwas Verspätung um 4.20 Uhr Ortszeit gelandet – also Daheim-Zeit 2.20 Uhr. Die beste Zeit für einen erholsamen Tiefschlaf, der uns so nun mal entgangen ist. Bis wir durch alle Kontrollen durch waren, unser Gepäck geholt haben, direkt ein bisschen Geld getauscht haben und dann mit dem Bus ins Hotel gefahren sind, war es letztlich kurz nach 6 Uhr Ortszeit. Noch einchecken und dann nochmals hinlegen – denn heute sollte es erst um 10 Uhr losgehen.

Unsere Reiseführerin Ana holt uns ab. Schon heute morgen hat sie uns auf der Fahrt vom Flughafen bis ins Hotel ein bisschen was erzählt, jetzt wollen wir Tbilisi zunächst zu Fuß erkunden.

Tbilisi ist auf dem gleichen Breitengrad wie Rom zu finden, daher ist es trotz der Höhe auch jetzt Anfang Mai schon angenehm warm. Tagsüber können wir schon häufig mit 20 – 25° Celsius rechnen, auch nachts wird es nicht mehr ganz so kalt. Tbilisi liegt in einer Gebirgsniederung und mitten durch die Stadt verläuft der Fluss Kura (Mtkwari). Rundherum fällt der Blick auf Hügelketten, Berge, Gebirgszüge – die Stadtviertel selbst sind auf vielen Hügeln terassenartig in die Hänge gebaut – von 380 m bis auf 727 m Höhe geht es hinaus (oder hinunter). Oft auf engen, gewundenen Straßen, manchmal mit Kopfsteinpflaster, manchmal über Treppen, manchmal über ursprünglich geteerte Straßen/Gewege, die es erfordern, ständig zu schauen, wohin man tritt.

2002 gab es hier ein schweres Erdbeben. Vieles wurde damals zerstört und bis heute gibt es die eine oder andere Ruine zu sehen. In einem Teil der Altstadt werden die Bewohner von der Stadt bei der Instandhaltung/Renovierung der Häuser unterstützt, es gibt Zuschüsse z.B. für die Renovierung von Fassaden. Noch vieles ist aber zu leisten, um größere Teile der Stadt in einen noch sehenswerteren Zustand zu versetzen.

Auch unser Hotel liegt „oben“ – direkt hinter dem Präsidentenpalast sind wir im Boutique Hotel Brim 4* untergekommen. So laufen wir zunächst hinunter und starten unseren Spaziergang, der etwa 5 Stunden dauern soll. Die erste Anlaufstelle war die Metheki-Kirche, vom Platz rundherum mit dem König Vakhtan Gorgasali-Denkmal haben wir zunächst einmal auch rundherum blicken und die nächsten Ziele ins Auge fassen können. Mit der Seilbahn gings dann hoch hinauf zur Narikala-Festung, von der nicht mehr viel übrig geblieben ist. Aber einen herrlichen Ausblick hatten wir auf die Altstadt, den Präsidentenpalast mit unserem dahinter geradeso so zu sehenden Hotel, die Friedensbrücke über die Kura, das „Pilz-„Gebäude (ein Teil der Stadtverwaltung) und die vielen modernen Bauten, die seit Anfang der 2000er Jahre entstanden sind wie z.B. das Musiktheather und die Exhibition Hall (Tuben/konische Röhren). Auch die Statue der „Mutter Georgiens“ (aus Sowjetzeiten) war beeindruckend – der Botanische Garten dagegen eher weniger. Wieder unten angekommen stand zunächst ein Teil des Bäderviertels auf dem Programm. Warme Schwefelquellen haben der Stadt ihren Namen gegeben: Tbilisi heißt Stadt der warmen Quellen. Die kleinen Gassen der Altstadt werden wir sicherlich an unserem freien Abend morgen nochmals etwas intensiver erkunden, etwas essen und/oder trinken in einem schönen Ambiente – vielleicht in einem der unzähligen Weinhäuser. Von den vielen Kirchen/Basiliken konnten wir noch in die Sioni-Kathedrale und die Antschischati-Basilika anschauen – als Frau jeweils nur mit Kopf- und Haarbedeckung möglich. Eine uralte kleine Bäckerei in einem Kellergewölbe, die alte Karawanserei, ein Gang über die Friedensbrücke und das Puppentheater haben die heutige Erkundungstour vervollständigt. 

Die Verbindung von Alt und Moderne, auch von Ost und West, die vielen vielen kleinen Restaurants, Weinbars, Cafes, unzählige Ecken und Dinge, die einem sofort ins Auge fallen, die man aber aufgrund der Vielzahl von Eindrücken gar nicht gleich erfassen kann – das lädt ein, mehrfach zu kommen. Leider haben wir nur noch einen freien Abend hier – aber den werden wir nutzen.

Viel Glück mit dem Wetter hatten wir heute: angesagt war eigentlich Regen, bei unserer Ankunft hat die Farbe des Himmels eher so ausgesehen, als wäre „Neopren“ heute die beste Kleidung. Aber bis auf den Rückweg blieb es trocken und auch dann waren es nur wenige Tropfen. So sind wir randvoll mit Eindrücken ins Hotel zurückgekommen – eine kleine Pause bleibt uns, damit wir heute Abend das georgische Abendessen mit traditioneller georgischer Musik genießen können.