Hao lädt uns alle ein: in seine Fabrik, ca. 30 km vom Stadtzentrum entfernt. Nach dem Morgentraining und Frühstück verbleibt etwas Zeit, bevor es losgehen soll. Es lohnt sich allerdings nicht, zurück ins Hotel bzw. für Meister Yang Jian Chao zurück nach Hause zu fahren. So beschließt mein Shifu, noch einige Erledigungen zu machen und dann
doch gleich direkt zu fahren. Die Pause fällt somit aus heute und wir kommen viel zu früh an. Aber das macht gar nichts: wir werden völlig entspannt empfangen, man setzt sich gemeinsam zum Tee zusammen und unterhält sich, bis die anderen der Gruppe kommen. Draußen sehe ich schon Vorbereitungen für ein Mittagessen. Und nebenan ist eine große Halle, die vermietet ist: an ein Logistikunternehmen „Post“, die hier ein kleines „Verteilzentrum“ haben. Es ist heiß heute, sehr heiß. Der Sommer ist da. Und damit wird’s gefährlich: überall, in jedem Restaurant, Meetingroom, in jeder Wohnung gibt’s Klimageräte, die angestellt werden, sobald das Thermometer über ca. 25°C steigt. Und meist auf 20°C und volle Leistung eingestellt sind. Es bläst und zieht daher. Eine leichte Jacke, ein Hemd, ein kleines Halstuch – etwas davon ist immer in meiner Tasche. Das Mittagessen zieht sich hin – erst ca. 14:30 h fahren wir weiter. Eigentlich heißt es, wir fahren im Konvoi zurück. Aber dem ist nicht so: wir folgen Li’s Auto, das biegt ab, wo es eigentlich gerade aus weiter gehen sollte. Noch ein paar Minuten, dann heißt es Anhalten am Straßenrand, kurz abstimmen und weiter. Nur noch ein paar Meter, dann erreichen wir „Long Quan“ (Frühlingsdrache) – ein neuer Touristenort, der aus alten, oft originalen Materialien und Gebäuden wiederaufgebaut wurde. Das müßte ich unbedingt sehen, mein Li. Und so ist es auch: es ist etwas Besonderes und heute auch nicht so überlaufen. Eine Führung zeigt uns das Wichtigste hier, wir zeigen unser Taiji, lachen und haben Spaß, machen viele Fotos. Es ist eine schöne Überraschung, die Li geplant hat, alle genießen es. Und auch den anschließenden Tee in seinem Haus, gleich hier um die Ecke. Noch eine Runde Taiji in seinem Garten, dann geht’s zurück. Das obligatorische Abendessen folgt direkt. Ein ganz ganz langer Tag, schön aber auch anstrengend, geht dann zu Ende.