soweit so gut. Ist ja hier in Guangfu bei Meister Yang Jian Chao auch nicht wirklich ganz ungewöhnlich, kommen doch viele hierher gereist, um direkt am Ursprungsort des Yang-Stil-Taijis bei ihm zu üben, zu lernen und gleichzeitig die Kultur etwas näher kennenzulernen.

Manchmal kommen auch ganz unterschiedliche Menschen zusammen, die sich vorher noch gar nicht gekannt haben. So wie bei meinem jetzigen Aufenthalt auch. Ich bin schon hier. Eine Gruppe um Bärbel Stibane kommt für knapp 2 Wochen dazu. Spannend – ich frage mich „wer kommt da wohl“ – die Neuankömmlinge, die sich schon kennen, haben sich sicherlich auch gefragt: „wer ist da schon da, der dann ja mit uns gemeinsam üben und reisen wird?“.

Dieses Mal paßt alles perfekt – wir finden uns gut und schnell zusammen. Eines der Highlights ist die Begegnung mit Frank: „Treffen sich zwei Taiji-Fans in China“, die (ohne sich vorher jemals gesehen oder getroffen zu haben) 

  • sich spontan sympathisch sind
  • sich auf Anhieb gut verstehen 
  • ohne große Worte verlieren zu müssen, einfach alle Fotos (die Speicherkarten) austauschen 
  • beide gerne teilen
  • beide fast gleich alt sind
  • und in etwa gleich lange Taijiquan üben und trainieren
  • mehrere Aufenthalte in Guangfu mit Meister Yang Jian Chao erlebt haben
  • immer Gesprächsthemen finden
  • auch der Humor paßt.

Und dann sitzt man am Abend in der großen Runde zusammen und jeder erzählt ein bißchen von sich und seinem Leben neben dem Taiji. Auch was man so beruflich macht. Ich erzähle ganz allgemein von meiner Arbeit als Bankbetriebswirt, wie ich den Beruf von der Pike auf gelernt habe und dass ich jetzt als Projektmanagerin arbeite.

Mein Gegenüber Frank erzählt von seinem aktuellen Projekt, bei dem bis zum Jahresende eine große Anzahl von SB-Geräten getauscht werden muss …… Hoppla, das klingt ja auch nach Bank….

und ja es ist Bank, Frank arbeitet in der IT. Bis zum Jahresende muss der Tausch erfolgt sein, weil das Rechenzentrum nicht mehr alles unterstützen wird. So wie er es im Detail erzählt, die Worte, die er dafür findet, machen mich erneut stutzig. Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt und vertraut vor. Es klingt irgendwie wie bei unserem Rechenzentrum….. – dass ich da nachfrage ist klar, und tatsächlich: Frank arbeitet bei einer großen Sparkasse. Wir lachen beide herzhaft, als ich dann offenbare, dass auch ich bei einer Sparkasse arbeite – so viele Gemeinsamkeiten bei einem bisher unbekannten Mitreisenden hier in China zu finden, hätten wir beide einfach nicht erwartet . Treffen sich zwei Sparkässler in China… auf einer Taijreise… die Welt ist klein – und ich bin mir sicher, dass (auch) dieser Kontakt auch nach der Reise weiterlebt.